Verschiedene Kältemittel für die Kfz Klimaanlage

Das vielfach genutzte Kältemittel R134a darf aufgrund einer EU-Richtlinie zum Umweltschutz ab Ende 2016 nicht mehr in Neufahrzeugen verwendet werden. Die neuen Alternativen R1234yf und R744 (CO2) sind umweltfreundlicher, aber haben auch ihre Tücken. Wir klären Sie auf worauf Sie achten müssen

Das „alte“ Kältemittel R134a

Das  Kältemittel R134a wird umgangssprachlich „das alte Kältemittel“ genannt. Alt, weil die Nutzung in Neuwagen ab Januar 2017 aufgrund der Klimaschädlichkeit verboten ist.

Das „neue“ Kältemittel R1234yf

Nachdem klar war, dass das R134a verboten wird, haben sich die Autobauer als Alternative auf das R1234yf geeinigt. Der Vorteil darin liegt, dass nur geringfügige Änderungen an den bisherigen Klimaanlagen notwendig sind und somit hohe Entwicklungskosten gespart werden. Allerdings kostet das R1234yf etwa 140€ pro Kilo, während das R134a bei nur etwa 8€ pro Kilo liegt. Dadurch steigt der Klimaservice stark im Preis, was oftmals auf Unverständnis beim Kunden trifft.

Seit 2012 wird das R1234yf in einigen Autos verwendet. Dieses verflüssigte, farblose Gas hat einen schwachen Eigengeruch und ist wesentlich klimafreundlicher als das R134a. Allerdings wird es als hochentzündlich eingestuft und die Selbstentzündungstemperatur liegt bei 405°C.

Die neue Alternative CO2 (R744)

Mercedes Benz war nicht zufrieden mit dem R1234yf und hat deswegen eine neue Klimaanlage für CO2 entwickelt. Ab Ende 2016 werden damit zunächst die neue S-Klasse (Baureihe 222) und die E-Klasse (Baureihe 213) mit dieser Klimaanlagenart ausgestattet. Es wird erwartet, dass andere Autobauer nachziehen und mittelfristig auch auf CO2-Klimaanlagen umsteigen.

Die Vorteile von dem CO2 (R744) Kältemittel liegen auf der Hand:

  • 1430 Mal geringeres Treibhauspotential als das R134a
  • Nicht brennbar
  • Hohe Kälteleistung
  • Preislich attraktiv mit ca. 26€ pro Kilo

Darf man eine R1234yf–Klimaanlage mit R134a befüllen?

Nein, dies ist gesetzlich nicht zulässig und eine Vermischung sollte unbedingt vermieden werden. Durch verschiedene Servicekupplungen und der Nutzung eines Klimaservicegeräts mit Kältemittelanalysegerät wird eine eventuelle Verwechslung der Kältemittel sofort bemerkt. So werden Schäden an der Klimaanlage und somit Folgekosten durch die Verunreinigung vermieden.

Wie kann man einen sicheren Umgang mit Kältemitteln gewährleisten?

Wie mit allen Chemikalien sollten gewisse Maßnahmen eingehalten werden um den sicheren Umgang zu gewährleisten. Die Empfehlungen für die Werkstatt sind hierbei:

  • Im gesamten Werkstattbereich mindestens ein Luftwechsel pro Stunde
  • In Gruben mindestens drei Luftwechsel pro Stunde
  • Ausschließlicher Einsatz geeigneter Klimaservicegeräte
  • Offenes Feuer und Licht sowie Zündquellen wie zum Beispiel der Lichtbogen beim Schweißen müssen ferngehalten werden
  • Bei allen Kältemitteln sollte beim Umgang eine Schutzausrüstung wie z.B. langärmlige Arbeitskleidung getragen werden.

Außerdem dürfen Klimaanlagenservices nur von sachkundigem Fachpersonal durchgeführt werden. Jeder Mitarbeiter, der Tätigkeiten im Zusammenhang mit Klimaanlagen ausübt, benötigt eine Ausbildungsbescheinigung in Form eines Sachkundenachweises für Klimaanlagen.

Diese Klimaservicegeräte werden benötigt

Um für jedes Kältemittel ausgerüstet zu sein, werden unterschiedliche Klimaservicegeräte benötigt. Diese müssen verwechslungssicher gekennzeichnet werden, da die unterschiedlichen Eigenschaften verschiedene technische Konzeptionen und Ausführungen erfordern. Zusätzlich haben die Klimawartungsgeräte für das R134a und R1234yf unterschiedliche Servicekupplungen.

Wer nicht zwei Klimawartungsgeräte haben möchte, kann als Alternative auf das Klimaservicegerät Texa Konfort 780R Bi-Gas zurückgreifen. Dieses ist so groß wie ein „einfaches“ Klimaservicegerät, aber beide Kältemittel können im selben Gerät verwendet werden.

Mittelfristig müssen Werkstätten Ihr Equipment zusätzlich um ein CO2 R744 Klimaservicegerät aufstocken um für die damit ausgerüsteten Neuwagen ausgestattet zu sein. Der Einsatz von anderen Klimaservicegeräten ist nicht möglich, da in CO2 Klimaanlagen fünffach höhere Drücke herrschen und somit andere Anforderungen an das Klimawartungsgerät gestellt werden.

Kommentare

  1. Vielen Dank für deinen praktischen Artikel.

    Ich stöbere schon seit Längerem auf deinem informativen Weblog.
    Und heute musste mich mal zu Wort melden bzw. mich mal bedanken.

    Mache genauso weiter, freue mich schon auf die nächsten Artikel

  2. Lieben Dank für euren klasse Artikel.

    Ich habe euren Weblog schon seit einiger Zeit im
    Newsfeed abonniert. Und heute musste mich mal einen kurzen Kommentar da lassen .

    Macht genauso weiter, freue mich bereits jetzt schon auf die nächsten Beiträge

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